Unsere Wurzeln
Wir sind ein Verbund mit langer Tradition. Seit 1899 sind die Diakonissen des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands (DGD e.V.) in der Gesundheits- und Krankenpflege tätig. Die von den Schwesternschaften aufgebauten Kliniken wurden unter dem Dach der DGD Stiftung neu organisiert. Die DGD Stiftung mit Sitz in Marburg wurde im Jahr 2012 gegründet, um die Kliniken und weiteren Einrichtungen im Sinne der von den Diakonissen vorgelebten, christlichen und missionarischen Werte weiterzuführen.
Diakonie bedeutet „Mit dir“. Christliche Nächstenliebe prägt unsere grundsätzliche Haltung gegenüber den Menschen. Auf der Grundlage einer mehr als 125-jährigen Geschichte großartigen Engagements für Menschen haben wir unserem Claim entwickelt: Mehr als Medizin & Pflege. Er wird in den Werten erlebbar, auf die wir gemeinsam verpflichtet sind. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden ist es unser Auftrag, uns den Bewohnern und Gästen unserer Einrichtungen zuzuwenden und ihnen insbesondere in von Krankheit geprägten Lebensabschnitten mit der notwendigen Hilfe und Unterstützung zur Seite zu stehen. Diese Hilfe findet Ausdruck sowohl in unseren medizinischen und pflegerischen Leistungen als auch in der Seelsorge.
Einige Stationen der DGD-Geschichte
1899: Mit vier Frauen startet eine Bewegung
Alles begann mit einer geistlichen Erweckung in den 1890er-Jahren im Osten Deutschlands. Zu dieser Zeit war Pfarrer Theophil Krawielitzki in Vandsburg (Westpreußen) tätig, einem Ort, der bald eine bedeutende Rolle im Aufbau des Diakonissenwerks spielen sollte. 1899 wurde während einer Gemeinschaftskonferenz in Danzig, an der Pfarrer Krawielitzki und Pfarrer Carl Ferdinand Blazejewski teilnahmen, der Entschluss gefasst, ein Gemeinschafts-Schwesternhaus zu gründen. Am 20. Oktober desselben Jahres zogen die ersten vier Frauen in Blazejewskis Pfarrhaus in Borken (Ostpreußen) ein, um mit ihrer diakonischen Arbeit zu beginnen.
Im Jahr 1900 verstarb Pfarrer Carl Ferdinand Blazejewski unerwartet. Seine Frau und die mittlerweile acht Schwestern zogen daraufhin zu Pfarrer Krawielitzki und seiner Familie nach Vandsburg, wo ein Schwesternhaus für sie eingerichtet wurde. Krawielitzki übernahm die Leitung als „Hausvater“.
1902: Gründung in Marburg
In den folgenden Jahren entwickelte sich das Diakonissenwerk weiter und es traten immer mehr Schwestern in die Gemeinschaft ein. 1902 wurde Schwester Emilie Losereit nach Marburg gesandt. Die Pfarrerswitwe Henriette Schüler-Ankers hatte zur Unterstützung ihrer Arbeit in Marburg um die Entsendung von Diakonissen aus dem Vandsburger Mutterhaus gebeten; sie war die Gründerin und Leiterin eines Versorgungshauses für Mädchen und junge Frauen, die ein nichteheliches Kind erwarten. Schwester Emilie Losereit kam nach Marburg, um dort in diesem Haus zu arbeiten, was später zur Gründung des Mutterhauses Hebron führte.
1909: Brüderhaus Tabor
Das Jahr 1909 brachte weitere Gründungen mit sich: das „Brüderhaus Tabor“ auf dem Hebronberg in Wehrda und das „Gemeinschafts-Schwesternhaus für entschiedenes Christentum Hensoltshöhe“ in Gunzenhausen. Auch wurde die erste Missionarin, Diakonisse Elisabeth Gramenz, nach China entsandt.
1916: Mutterhaus Hebron in Wehrda
Das Jahr 1916 markierte einen bedeutenden Meilenstein für das Diakonissenwerk Vandsburg: Die Einweihung eines Neubaus des Mutterhauses Hebron in Wehrda am 27. August war ein großes Ereignis für die wachsende Gemeinschaft.
1921: Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband
Die 1920er-Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs und der Expansion für den DGD. Sie waren sowohl in Deutschland, als auch im Ausland geprägt von Mission, neuen Partnerschaften, Gründungen und einem wachsenden Einsatz für die Verkündigung des Evangeliums und dem Dienst am Nächsten.
Das Jahr 1921 brachte die Gründung eines neuen Brüderhauses in Vandsburg unter der Leitung von Inspektor Otto Hoff sowie eine rechtliche Zusammenfassung der Einrichtungen des Vandsburger Werkes unter dem Namen „Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband“ (DGD) am 12. Januar 1922 mit Sitz in Marburg. Im Jahr 1923 trat das Werk dem Gnadauer Verband bei, was eine wichtige Anerkennung und Verbindung zu anderen diakonischen Organisationen in Deutschland darstellte. 1924 wurde Diakonisse Emilie Siekmeier als erste General-Oberin („Werkmutter“) des DGD eingeführt. Ihre Führung prägte das Werk für viele Jahre und trug zur Stärkung der Gemeinschaft bei.
1926: Einzug in die Stresemannstraße
1926 war ein Jahr des Umzugs und des Wachstums, als die Hauptstelle des DGD und die Geschäftsstelle des Deutschen Gemeinschaftsblattes in ein neues Gebäude in Marburg in der heutigen Stresemannstraße einzogen. Gleichzeitig wurde eine neue Druckerei mit dem „Reichsverlag“ eingeweiht, was die große Verbreitung von diakonischen und missionarischen Medien ermöglichte. Die Blättermissionsarbeit des DGD wuchs kontinuierlich und erreichte eine beachtliche Größe. Mit 4.300 Helfern aus mehr als 300 Gruppen wurden wöchentlich 135.000 Missionsblätter verteilt. Dieses Engagement trug dazu bei, die Botschaft des Evangeliums weit über die Grenzen Deutschlands hinaus zu verbreiten.
Einen Meilenstein in der Ausbildung für ehrenamtlich Mitarbeitende stellte dann 1971 die Gründung des Marburger Bibelseminars unter der Leitung von Karl Heinz Bormuth dar. Diese Ausbildungsstätte spielte eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von theologischem Wissen und diakonischer Praxis.
2012: Gründung der DGD Stiftung
Die Gründung der DGD-Stiftung im Jahr 2012 markierte einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des DGD. Die Stiftung hat alle wichtigen Aufgaben im Bereich der Krankenhausbetriebe übernommen und verstärkt das Engagement des Diakonie-Werkes für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung. Die von den Diakonissen geprägten christlichen und missionarischen Werte sind bis heute der Kompass für unser Handeln: Als christlicher Klinikverbund stellt die DGD Stiftung der den einzelnen Patienten als Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns und gewährleistet zugleich eine medizinische und pflegerische Versorgung auf höchstem Qualitätsniveau.
Die DGD Holding koordiniert aus ihrer Geschäftsstelle in Marburg unter Leitung der Geschäftsführung zentrale Dienstleistungen und ist für den weiteren Auf- und Ausbau des Unternehmensverbunds zuständig.
Seit der Gründung im Jahr 1899 hat unser Stifter, der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband (DGD), eine beeindruckende Geschichte erlebt. Erfahren Sie mehr darüber in diesem Video.